In einem Artikel der Zeit lese ich ein Interview mit HerrnJürgen Tautz, dessen Buch “Phänomen Honigbiene” ich mir spätestens zum Geburtstag gönnen werde.

Interessant, wie klar er hier herausstellt, dass Hobbyimker (wie ich es nun auch bin) einen riesigen Anteil daran tragen, dass überhaupt noch Bestäubung von Kulturpflanzen durch Bienen stattfindet. Im Artikel spricht er von den Rapskulturen , deren Ertrag bereits merkliche Einbußen erfährt. Die Rapsbauern erkennen hier den Zusammenhang zwischen fehlender Imkerei und damit fehlender Bienenbestäubungsleistung.

Dieser direkte Zusammenhang zwischen Biene und Ernte bzw. Ertrag war mir früher nicht bewußt. Sollten wir mal aus der Stadt aufs Land ziehen, werde ich mich sofort mit den Bauern kurzschliessen. So kommen die Tiere an gute Weide, und die Bauern haben verläßlich gute Bestäubung ihrer Pflanzen. Das ist doch ein feiner Deal :-) möchte ich meinen.

Bleibt zu erwähnen und zu hoffen, dass die Bauern ihrerseits auf den Einsatz von Pestiziden/ Insektiziden/ Pflanzenschutzmitteln verzichten und ein paar Randstreifen entlang der Wiesen als Aufwertung der Bienenweide (und für die Schmetterlinge) stehen lassen.

So kann die Natur mit Ruhe und Gesundheit am Besten ineinandergreifen.

Ungläubig denke ich an die Dummheit, mit welcher “der Mensch” versucht, *immer mehr* aus Arbeitnehmern, Tieren, Pflanzen etc. zu holen. Die Natur läßt sich nicht ohne Folgen, blind vor Gewinnmaximierungswut, “optimieren”- das geht erfahrungsgemäß auf Kosten des Lebens. Dessen Teil wir nunmal alle sind. Mehr Respekt vor diesem täte uns allen gut.

Ein philosophischer Exkurs sei mir an dieser Stelle erlaubt: Wie kurzsichtig Mensch ist. Ist doch logisch, das man nicht immer nur “gewinnen” kann! Immer gewinnen ist nicht natürlich, um nicht zu sagen sicher betrogen. Betrügen, manipulieren, all das hat Konsequenzen. Diese baden wir gerade aus.

Ich bin unbedingt für faires Wirtschaften, daher auch mein ökologischer Ansatz. In gewisser Weise braucht das Mut. Den Mut zum wurmigen Apfel, einer mißlungenen Ernte, zu unterschiedlich großen und krummen Gurken.

Dafür sind diese natürlich gewachsen, frei von chemischen Keulen, voll Respekt und Liebe gepflegt. Den Luxus gönne ich mir und meinen Pflanzen, Tieren und Mitmenschen gern. Im kleinen Rahmen, aber immerhin. Aufrecht und mit brennendem Herzen ;-)