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Es kostet einiges an Aufmerksamkeit und Zeit. Mit Sicherheit auch Mut, der eigenen Kreativität Raum zu geben. Und das dann ausgerechnet auf den eigenen Honiggläsern “öffentlich zur Ausstellung” zu bringen? Sicher nicht jedermanns Sache. Aber dennoch ein lohnendes Projekt. Mir sagten die Etiketten “von der Stange” einfach nicht zu.

Die Bienen haben mit so viel Fleiß den Honig geschaffen, wir als Mensch haben dabei so viel gelernt und Freude daran gehabt. Mich macht es zufrieden, nun auch etwas zu diesem kostbaren “Produkt” beigetragen zu haben. Ich kann interessierte Menschen informieren, aufmerksam machen.

Ein wenig Öffentlichkeitsarbeit für die Biene. Mein Weg, ihnen Dank zu sagen.

Honig ist nicht einfach nur “süß”. Es steckt viel Wichtiges, viel dem Menschen bisher Unbekanntes hinter solch einem Löffel goldener Köstlichkeit!

Und das soll man sehen, und man wird es sehen! Ihr seht es, wenn ich das “Werk” fotografiere und hier einstelle ;-)

Mensch und Biene- viel erlebt haben wir gemeinsam in diesem, unserem ersten BienenFrühjahr!

Es war nicht abzusehen, dass ich so lange brauchen würde, mich wieder einmal der Pflege des Blogs zu widmen. Aber manchmal kommt es einfach, wie es kommt. Und manchmal kommt dann einfach erstmal lange nichts. Zumindest nicht online.

Wer uns vermisst hat, sei beruhigt. Es ist zwar viel passiert, aber allen Beteiligten geht es soweit gut :-)

Hier soll es nun wieder “sprudeln”- es gibt soooo viele Dinge, die ich zu berichten habe. Lade noch eben die Bilder von der Kamera, dann gibt`s auch endlich nochmal etwas zu kucken!…

Die Beitragsdichte war hier im blog über den Winter wirklich sparsam. Auch ich erinnere mich also der Frühjahrskräfte und freue mich auf unsere erste *komplette* Bienensaison 2010.

Welch ein gutes Gefühl, nach den langen Wochen des ungewohnt knackigen Winters hier in der Kölner Bucht: Beim Besuch unserer Bienen am vergangenen Freitag konnte ich sie deutlich hören! Sie summen- alle beiden Völker scheinen wohlauf!

Was zumindest zwei vorsichtige Schlüsse zulässt: 1. Das Winterfutter ist noch nicht zur Neige gegangen und 2. weder Winterbehandlung noch Varroenbefall haben “Totalschaden” an unseren Winterbienen nach sich gezogen.

Auch wenn es heute Nacht wieder geschneit hat, und ich mit dem April in Sachen *Schnee* ebenfalls fest rechne- der Frühling ist hiermit nochmals herzlich eingeladen! :-)

Da hab ich gestern Abend im Fernsehen wieder nicht rechtzeitig weggeschaltet und wurde Zeuge einer weiteren volksverdummenden Werbeaktion- Gelee Royale im Duschgel! Nee, klar! *haarerupf* Gab es ja so noch nicht. Klingt teuer und wertvoll. Halleluja!

Im Shampoo hab ich es erst kürzlich auch entdeckt. In Hautcremes sowieso. Glaubt denn wirklich jemand, dass mehr als Spuren (womöglich nur der Name..) dieses wunderbaren Nahrungssaftes in den Produkten stecken? (Wenn der Anteil höher wäre- what a waste!..)

Selbst dort, wo Gelee Royale nicht nur als Nebeneffekt enthalten sein soll- ich bezweifle stark, dass der asiatische Markt an (überteuerten!) Nahrungsergänzungsmitteln sich nicht einfach Drohnen-pressenderweise an den Bienen zu schaffen macht. Und der doofe schlecht informierte Verbraucher dem klangvollen Namen aufsitzt.

Wer möchte sich nicht mit einem ganz klein Wenig Königlichem umgeben? Was mich so ärgert kann ich im Augenblick selbst nicht so genau sagen.

Ganz sicher aber stimmt es mich traurig, dass hier mit schickem “Königinnengelee” geliebäugelt wird, die Würde der Biene dann aber für mein Empfinden beim Kauf von Langnese”honig” mit Füßen getreten wird. Eine Umfrage wäre sicher mal lustig: Wer weiss überhaupt, was Gelee Royale ist und wie es entsteht?

Brüder und Schwestern- öffnet die Augen und Herzen für das Wesentliche! Füttert Euren lieben wertvollen Bienenhonig, mischt Euer Shampoo und Duschgel selbst mit Honig und bringt Sämereien zur Sicherung der Insekten-Nahrung aus!

Im Übrigen ein hervorragendes Geschenk- ganzjährig! :-)

Es ist ja schon längst keine blosse Idee mehr, jetzt ist es schon “richtig Ernst”. Die Bienen sind da, und das zieht neben der Verantwortung für die Tiere eben auch ein ganz klein wenig Bürokratie nach sich.

Der erster Schritt war der Besuch des Bienensachverständigen.

Dieser hat unter Anderem die Aufgabe, die Gesundheit der neuen Bienenvölker festzustellen bzw. zu prüfen. So kann zumindest gewährleistet werden, dass die beim Veterinäramt gemeledeten Völker gesund sind und keine Krankheiten verbreiten.

Sollten wir irgendwann einmal die Idee haben, mit den Bienen zu wandern, wird übrigens wieder ein Beusch des Bienensachverständigen fällig.

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“Gemeinsames Sichten der einzeln gezogenen Brutrahmen”

Für den Moment bleiben wir aber erstmal in der Südstadt. Bei uns gibt es keine Faulbrut, keine Wachsmotten. Alles sauber, die Brut gesund und gut versorgt.

Welche Freude! :-)

Das Weizenteig-Winterfutter gibt es nicht mehr nur aus Frankreich, sondern ist als ApiGold Sirup auch über die Firma Amelunxen im nordrheinwestfälischen Soest zu beziehen.

Die Tanklaster kommen ab 100 Kg zum Befüllen der Vorräte ans Haus, hierzu sollte man sich aber schon im Imkerverein zusammenschliessen. Schliesslich sinkt auf diese Art nochmal der Preis pro Liter ;-)

Die Referenzliste liest sich illuster, wie ich finde (Frau Dr. Pia Aumeier ist auch dabei).

Werde das bei der nächsten Imkervereins-Mitgliederversammlung mal ansprechen.

Bevor ich die Idee mit Bienen zu leben hatte, hätte ich meine Beuten im Winter wahrscheinlich  mit in die warme Wohnung geholt. Schliesslich lässt man Kaninchen doch auch nicht auf dem Balkon stehen, wenn es draußen friert. Zumindest nicht ohne schlechtes Gefühl. Oder? -

Nun, jetzt habe schlaue Bücher, und kann den Bienenvater fragen. Und daher weiß ich jetzt, dass die Beuten fein draußen stehen bleiben können. Ganz ohne weitere Verpackung. Gut, den Isolierdeckel, den lege ich schon noch rein. Aber den Rest machen die Bienen ganz alleine.

Als kleinen Ausblick auf die Entwicklung im Bienenstock habe ich ein kleines Fundstück bei youtoube.com zum Thema “Bienen im Winter” gefunden und hier eingebunden.

Ich finde es grandios, wie die Bienen es anstellen, sechs Monate (!) im Stock zu leben, während außerhalb der Beute der Winter klirrt. Der Stoffwechsel wird heruntergefahren, die Nahrung ist weise in Reichweite gelagert, Wärme wird selbst produziert- bis zum Reinigungsflug (dem erstes Koten nach dem Winter im Freien) bei ersten Sonnenstrahlen im Frühling bleibt das Volk den gesamten Winter in der Beute. Das ist meines Erachtens mindestens so beeindruckend, wie die Leistung des Pollen- und Nektarsammelns im Sommer.

Im Vergleich zur Arbeitsbiene, die von der ersten Blüte bis zum Spätsommer innerhalb von etwa 6 Wochen alle Stadien vom Ei bis zur Sammelbiene durchläuft,  lebt die Winterbiene knappe 6 Monate, während der sie die Königin in der Brutfreien Zeit wärmt und versorgt.

YouTube Preview Image

Diese Winterbienen schlüpfen zur Zeit, wenn sie stark und gesund sind, hat das Volk samt Königin beste Chancen ins kommende Frühjahr zu fliegen.

Wenn in der Natur kein Nektar und Pollen mehr zu holen ist, die Sammelzeit abgeschlossen und die Vorräte gefüllt sind, wird das Wetter draußen immer lausiger.

Im Stock formieren sich die Bienen zur Wintertraube. Schön “kuschelig” sorgen die Tiere dicht aneinandergedrängt und durch Flügelschalgen für ausreichend Wärme, um die Königin und sich vor dem Erfrieren zu schützen.

Nur logisch, dass hierfür ausreichend Energie, am Besten in Form von Honig (!), benötigt wird. Das Winterfutter muss, genau wie der Blütennektar, erst aufwändig in die speicherbare Form (Honig) synthetisiert werden.

In der Winterzeit kuckt man als Imker nur einmal kurz in die Beute, um nach dem Rechten zu sehen (Imkerkollege aus dem Verein: “Zwischen Weihnachten und Neujahr gibt es *immer* einen warmen Tag” ;-) ) , damit das Bienenklima nicht unnötig gestört wird.

Solange sie noch sammeln: Nun haben es die vollbeladenen Damen mit der Navigation zum Einflugschlitz in die Beute nicht mehr beschwerlich!

Die Anflugbretter erleichtern nicht nur das geordnete Abfliegen (das Brett bildet ja eine Art “Terasse” vor der “Haustür”- so kann sich das Volk besser verteilen, z.B. im Hochsommer, wenn es heiß ist). Auch der Landeanflug gestaltet sich einfacher. Das spart Energie (bei Wind kein Zielfliegen mehr) und hilft so, mit gesammelter Kraft durch den Winter zu kommen:

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Wer gute Augen hat, kann dicke Pollenknüddel an den Bienenbeinen (die kleinen, weißen Stibbelchen an 3 Bienen) erkennen! :D

Wie gern hätte ich solche Details besser erkenbar. Auf der Wunschliste steht bereits eine eigene Kamera (die freundliche Leihgabe der Freundschaft wird dennoch nach wie vor hochgeschätzt! :-) )- vielleicht gelingt mir dann im kommenden Frühjahr mal ein Pollen-Hosen-Makro?

In einem Artikel der Zeit lese ich ein Interview mit HerrnJürgen Tautz, dessen Buch “Phänomen Honigbiene” ich mir spätestens zum Geburtstag gönnen werde.

Interessant, wie klar er hier herausstellt, dass Hobbyimker (wie ich es nun auch bin) einen riesigen Anteil daran tragen, dass überhaupt noch Bestäubung von Kulturpflanzen durch Bienen stattfindet. Im Artikel spricht er von den Rapskulturen , deren Ertrag bereits merkliche Einbußen erfährt. Die Rapsbauern erkennen hier den Zusammenhang zwischen fehlender Imkerei und damit fehlender Bienenbestäubungsleistung.

Dieser direkte Zusammenhang zwischen Biene und Ernte bzw. Ertrag war mir früher nicht bewußt. Sollten wir mal aus der Stadt aufs Land ziehen, werde ich mich sofort mit den Bauern kurzschliessen. So kommen die Tiere an gute Weide, und die Bauern haben verläßlich gute Bestäubung ihrer Pflanzen. Das ist doch ein feiner Deal :-) möchte ich meinen.

Bleibt zu erwähnen und zu hoffen, dass die Bauern ihrerseits auf den Einsatz von Pestiziden/ Insektiziden/ Pflanzenschutzmitteln verzichten und ein paar Randstreifen entlang der Wiesen als Aufwertung der Bienenweide (und für die Schmetterlinge) stehen lassen.

So kann die Natur mit Ruhe und Gesundheit am Besten ineinandergreifen.

Ungläubig denke ich an die Dummheit, mit welcher “der Mensch” versucht, *immer mehr* aus Arbeitnehmern, Tieren, Pflanzen etc. zu holen. Die Natur läßt sich nicht ohne Folgen, blind vor Gewinnmaximierungswut, “optimieren”- das geht erfahrungsgemäß auf Kosten des Lebens. Dessen Teil wir nunmal alle sind. Mehr Respekt vor diesem täte uns allen gut.

Ein philosophischer Exkurs sei mir an dieser Stelle erlaubt: Wie kurzsichtig Mensch ist. Ist doch logisch, das man nicht immer nur “gewinnen” kann! Immer gewinnen ist nicht natürlich, um nicht zu sagen sicher betrogen. Betrügen, manipulieren, all das hat Konsequenzen. Diese baden wir gerade aus.

Ich bin unbedingt für faires Wirtschaften, daher auch mein ökologischer Ansatz. In gewisser Weise braucht das Mut. Den Mut zum wurmigen Apfel, einer mißlungenen Ernte, zu unterschiedlich großen und krummen Gurken.

Dafür sind diese natürlich gewachsen, frei von chemischen Keulen, voll Respekt und Liebe gepflegt. Den Luxus gönne ich mir und meinen Pflanzen, Tieren und Mitmenschen gern. Im kleinen Rahmen, aber immerhin. Aufrecht und mit brennendem Herzen ;-)

Die Sache mit den Mittelwänden: Ursprünglicher finde ich ja nach wie vor den Naturwaben-Bau.

Mittelwand (oben) und Wabe (unten)
Gedrahtete Mittelwand (oben) und fertig ausgebaute Wabe (unten)

Man gibt den Tieren die Mittelwände als Ausgangsmaterial für die späteren Waben, und die Bienen bauen sie dann aus. Das spart allen Beteiligten Energie und logischerweise Zeit. Wachs natürlich auch.

Ich werde sicher mit der Zeit herausfinden, welche Vorteile sich hier noch bieten. Beispielsweise in puncto Stabilität.

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