Drohnenbrut ist zu dieser Zeit des Jahres die Hauptstätte des “Milbengeschehens”. Daher kann man, so denn entsprechende Drohnenrähmchen eingesetzt wurden, die Milbenpopulation durch Wegschneiden der verdeckelten Drohnenbrut stark dezimieren.

Das steht mir, oder besser den Drohnen samt Milben noch diese Woche bevor.  Was mache ich dann bloss mit den Larven? Verbrennen? In den Rhein werfen? Dem Hund füttern? Und wieder eine Frage, die beantwortet werden will…

Innerhalb des Sommerlochs begegnete mir bereits die ein oder andere Meldung zu Wespen und Hornissen. Über diese alarmierende Meldung aus Südfrankreich stolpere ich heute bei “spon” (Spiegel online):

Asiatische Hornissen der Gattung “Vespa velutina” schmälern dort derart die Bienenbestände der Imkerkollegen, dass einer von ihnen bereits den Standort gewechselt hat. Heimisch sind die Tiere ursprünglich im Gebiet zwischen China und Indonesien.

Die wahrscheinlich per Obstcontainer eingeschleppten Hornissen sind besonders gewitzt, wenn es um die Jagd geht. Sie fliegen sogar rückwärts! :o *staun*

Die europäische Biene scheint soviel Jagdkunst nicht gewachsen (asiatische Bienen haben sich da evolutionär schon Tricks draufschaffen können), der Hornissenbestand erweiteret sich seit 2004 beständig.

Der französische Imkerverband UNAF (Union nationale de l`apiculture francaise) schätzt, dass es nur noch eine Frage der Zeit sei, bis auch in deutschen Landen die asiatische Bedrohung Jagd auf Bienen macht.

6 Bienen verputzt ein solcher “Gelbfuß” in der Stunde, das haben Wissenschaftler herausgefunden. Ob es tatsächlich eine Bedrohung handelt, ist wissenschaftlich allerdings noch nicht erwiesen.

Brave new world!  Verantwortlich ist natürlich wiedermal der Mensch. Was die Tiere da tun, ist nichts als ihr Leben führen.

Sommerloch? Panikmache? Oder reale Bedrohung? Dann sind wir mal gespannt, wohin es mit den Bienen, Wespen, Hornissen und uns noch geht…

Den Milben den Garaus! Wenn auch kein frommer, so doch der Wunsch eines jeden Imkers. Denn die Milben schwächen den Organismus der Biene, das gesamte Volk wird anfälliger für Krankheiten.

Diesen Donnerstag gehen wir in die zweite Phase der Behandlung mit Apiguard. Ein Produkt, welches auf der Basis von Thymian-Wirkstoffen der Milbe das Leben nimmt.

Das Schälchen wird geöffnet auf den Brutraum gestellt und verdunstet dort 2 Wochen lang. Danach wird ein zweites Schälchen geöffnet, nachdem das erste entnommen wird. Die Dämpfe (es bedarf hier einer Mindesttemperatur von 15° Celsius) sinken in den unteren Teil der Beute. Dorthin, wo die Brut sitzt, und somit auch die meisten Milben.

Diese hübsche Aufnahme einer puscheligen Wildbiene habe ich bei Maik gefunden:

Wildbienen leben nicht im Verbund (Bienenschwarm), sondern “solitär”, also einzeln in kleinen Löchern in Mauern, Holz oder der Erde. Im Übrigen sammeln sie auch keinen Honig.

Vielen Dank an Maik für die freundliche Freigabe zur Veröffentlichung hier im Blog. Über noch mehr tolle Bienen-Bilder freu ich mich jederzeit :-)

Hier das “Futterbecken” direkt nach Befüllung mit 10 Litern Weizensirup:

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Vergangene Woche haben wir den Adamsfütterer aufgesetzt und befüllt. Nun ist nahrungstechnisch kein Mangel mehr zu befürchten. Die Damen können sich nach Herzenslust bedienen- nur werden wir kaum feststellen können, ob sie dies auch tun. Der Weizensirup-”Wasser”stand wird vermutlich kaum merklich sinken. Eine Markierung hätte ich noch anbringen können. Nun, das lässt sich ja nachholen.

Bleibt mir noch, den Damen *guten Appetit* zu wünschen- auf dass es ihnen an Nichts fehlen möge!

ps: Manches bedenkt der Mensch ja erst, nachdem die Fakten bereits geschaffen wurden. In puncto Futtersirup freue ich mich beispielweise jetzt schon auf die erste Inspektion nach Auffütterung. Dann kann ich das Ding (also den Fütterer) nämlich schick wieder abnehmen, um an das Volk zwecks Varroabehandlung zu kommen… Besser wir gehen zu zweit ;-)

Heutiges Fundstück des Tages: die Bienen-Webcam sendet BEE-TV aus Illingen (Saarland).Noch sind einzelne Pollenhosen gut zu erkennen!

Die Honigfabrik stellt seit April 2008 rund um die Uhr, live und in Farbe die imkerlichen Impressionen aus der Einflugschneise ins Netz.

Damit es mit den bewegten Bildern klappt, muss Java oder ActiveYinstalliert sein- und schon kann es losgehen!

Viel Vergnügen! :-)

Das Weizenteig-Winterfutter gibt es nicht mehr nur aus Frankreich, sondern ist als ApiGold Sirup auch über die Firma Amelunxen im nordrheinwestfälischen Soest zu beziehen.

Die Tanklaster kommen ab 100 Kg zum Befüllen der Vorräte ans Haus, hierzu sollte man sich aber schon im Imkerverein zusammenschliessen. Schliesslich sinkt auf diese Art nochmal der Preis pro Liter ;-)

Die Referenzliste liest sich illuster, wie ich finde (Frau Dr. Pia Aumeier ist auch dabei).

Werde das bei der nächsten Imkervereins-Mitgliederversammlung mal ansprechen.

Auch wenn ich in meinen zarten Anfängen der Imkerei mit der Betriebsweise nach Bruder Adam auf Dadant beginne, kann dies kaum bedeuten es gäbe keine Alternativen.

Von Beginn an treibt mich ja die Idee um, den Bienen die Möglichkeit zu lassen/ zu geben, ihrem natürlichen Bautrieb nachzukommen. Stichworte sind hier der Naturwaben- bzw. der Stabilbau. Ohne Rähmchen, ohne Drähte, keine Vorgaben betreffend der Zellgröße durch industriell gefertigte Mittelwände. Nach Möglichkeit naturnah. Und Möglichkeiten gibt es viele, wie ich nach der Lektüre im Netz erahne.

Abbé Emile Warré war, wie Bruder Adam auch, ein Kirchenmann, der sich neben der Pflanzenheilkunde auch der Imkerei widmete. G

elebt hat er bis 1951. Über 50 Jahre hat er seine Studien betrieben, seine Imkerei legt den größten Wert auf die bienengerechte Haltung der Tiere sowie die einfache Handhabung für Jedermann. Kosten und Aufwand wollte er minimieren, so dass wirklich jeder Bienen halten kann. Eben die “Bienenhaltung für Alle”.

In einer Warré-Beute gibt es keine Rähmchen mit Mittelwänden, und Drähte gibt es auch keine. Denn die Tiere können sich den Raum ganz nach ihren Bedürfnissen bauen. Naturwaben im Stabilbau, ganz ohne menschliche Vorgaben.

Beim selbstversorgerforum.de findet man nicht nur die deutsche Übersetzung des Buches von Abbé Warré- vom Forumsbetreiber selbst erstellt (!) und mein Buchtipp des Monats! :D – darüber hinaus werden wirklich umfassende Informationen zum Thema “Imkern nach Abbé Warré” bereitgestellt.

Ein engagierter Mensch und Imkerkollege, der Herr Bernhard Heuvel, hat mit viel Engagement und Liebe all das zusammengetragen.

Eine richtige Anleitung hat er ebenfalls verfasst (inclusive Bildmaterial!) für diejenigen, die nach Warré zu imkern beginnen wollen. Toll!

Er berichtet gut nachvollziehbar von seinen Erfahrungen und macht Bilder, so dass man einen Eindruck bekommt, worum es sich bei der Betriebsweise nach Warré eigentlich dreht.

Heuvels Gedanken zu seiner Betriebsweise nach Warré und seiner imkerlichen Ethik finden sich dort genauso wie die Bauanleitung für Warré-Beuten.

Das Stöbern lohnt sich auf dieser Seite des Selbstversorgerforums zum Thema Bienen und Imkerei allemal!

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Vielen Dank für Ihr großzügiges Geschenk, Herr Heuvel! Auch an Ihre Mit”streiter” Martin (Baupläne) und Eric Zeissloff  :-)

Bevor ich die Idee mit Bienen zu leben hatte, hätte ich meine Beuten im Winter wahrscheinlich  mit in die warme Wohnung geholt. Schliesslich lässt man Kaninchen doch auch nicht auf dem Balkon stehen, wenn es draußen friert. Zumindest nicht ohne schlechtes Gefühl. Oder? -

Nun, jetzt habe schlaue Bücher, und kann den Bienenvater fragen. Und daher weiß ich jetzt, dass die Beuten fein draußen stehen bleiben können. Ganz ohne weitere Verpackung. Gut, den Isolierdeckel, den lege ich schon noch rein. Aber den Rest machen die Bienen ganz alleine.

Als kleinen Ausblick auf die Entwicklung im Bienenstock habe ich ein kleines Fundstück bei youtoube.com zum Thema “Bienen im Winter” gefunden und hier eingebunden.

Ich finde es grandios, wie die Bienen es anstellen, sechs Monate (!) im Stock zu leben, während außerhalb der Beute der Winter klirrt. Der Stoffwechsel wird heruntergefahren, die Nahrung ist weise in Reichweite gelagert, Wärme wird selbst produziert- bis zum Reinigungsflug (dem erstes Koten nach dem Winter im Freien) bei ersten Sonnenstrahlen im Frühling bleibt das Volk den gesamten Winter in der Beute. Das ist meines Erachtens mindestens so beeindruckend, wie die Leistung des Pollen- und Nektarsammelns im Sommer.

Im Vergleich zur Arbeitsbiene, die von der ersten Blüte bis zum Spätsommer innerhalb von etwa 6 Wochen alle Stadien vom Ei bis zur Sammelbiene durchläuft,  lebt die Winterbiene knappe 6 Monate, während der sie die Königin in der Brutfreien Zeit wärmt und versorgt.

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Diese Winterbienen schlüpfen zur Zeit, wenn sie stark und gesund sind, hat das Volk samt Königin beste Chancen ins kommende Frühjahr zu fliegen.

Wenn in der Natur kein Nektar und Pollen mehr zu holen ist, die Sammelzeit abgeschlossen und die Vorräte gefüllt sind, wird das Wetter draußen immer lausiger.

Im Stock formieren sich die Bienen zur Wintertraube. Schön “kuschelig” sorgen die Tiere dicht aneinandergedrängt und durch Flügelschalgen für ausreichend Wärme, um die Königin und sich vor dem Erfrieren zu schützen.

Nur logisch, dass hierfür ausreichend Energie, am Besten in Form von Honig (!), benötigt wird. Das Winterfutter muss, genau wie der Blütennektar, erst aufwändig in die speicherbare Form (Honig) synthetisiert werden.

In der Winterzeit kuckt man als Imker nur einmal kurz in die Beute, um nach dem Rechten zu sehen (Imkerkollege aus dem Verein: “Zwischen Weihnachten und Neujahr gibt es *immer* einen warmen Tag” ;-) ) , damit das Bienenklima nicht unnötig gestört wird.

Solange sie noch sammeln: Nun haben es die vollbeladenen Damen mit der Navigation zum Einflugschlitz in die Beute nicht mehr beschwerlich!

Die Anflugbretter erleichtern nicht nur das geordnete Abfliegen (das Brett bildet ja eine Art “Terasse” vor der “Haustür”- so kann sich das Volk besser verteilen, z.B. im Hochsommer, wenn es heiß ist). Auch der Landeanflug gestaltet sich einfacher. Das spart Energie (bei Wind kein Zielfliegen mehr) und hilft so, mit gesammelter Kraft durch den Winter zu kommen:

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Wer gute Augen hat, kann dicke Pollenknüddel an den Bienenbeinen (die kleinen, weißen Stibbelchen an 3 Bienen) erkennen! :D

Wie gern hätte ich solche Details besser erkenbar. Auf der Wunschliste steht bereits eine eigene Kamera (die freundliche Leihgabe der Freundschaft wird dennoch nach wie vor hochgeschätzt! :-) )- vielleicht gelingt mir dann im kommenden Frühjahr mal ein Pollen-Hosen-Makro?

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