Bevor ich die Idee mit Bienen zu leben hatte, hätte ich meine Beuten im Winter wahrscheinlich mit in die warme Wohnung geholt. Schliesslich lässt man Kaninchen doch auch nicht auf dem Balkon stehen, wenn es draußen friert. Zumindest nicht ohne schlechtes Gefühl. Oder? -
Nun, jetzt habe schlaue Bücher, und kann den Bienenvater fragen. Und daher weiß ich jetzt, dass die Beuten fein draußen stehen bleiben können. Ganz ohne weitere Verpackung. Gut, den Isolierdeckel, den lege ich schon noch rein. Aber den Rest machen die Bienen ganz alleine.
Als kleinen Ausblick auf die Entwicklung im Bienenstock habe ich ein kleines Fundstück bei youtoube.com zum Thema “Bienen im Winter” gefunden und hier eingebunden.
Ich finde es grandios, wie die Bienen es anstellen, sechs Monate (!) im Stock zu leben, während außerhalb der Beute der Winter klirrt. Der Stoffwechsel wird heruntergefahren, die Nahrung ist weise in Reichweite gelagert, Wärme wird selbst produziert- bis zum Reinigungsflug (dem erstes Koten nach dem Winter im Freien) bei ersten Sonnenstrahlen im Frühling bleibt das Volk den gesamten Winter in der Beute. Das ist meines Erachtens mindestens so beeindruckend, wie die Leistung des Pollen- und Nektarsammelns im Sommer.
Im Vergleich zur Arbeitsbiene, die von der ersten Blüte bis zum Spätsommer innerhalb von etwa 6 Wochen alle Stadien vom Ei bis zur Sammelbiene durchläuft, lebt die Winterbiene knappe 6 Monate, während der sie die Königin in der Brutfreien Zeit wärmt und versorgt.
Diese Winterbienen schlüpfen zur Zeit, wenn sie stark und gesund sind, hat das Volk samt Königin beste Chancen ins kommende Frühjahr zu fliegen.
Wenn in der Natur kein Nektar und Pollen mehr zu holen ist, die Sammelzeit abgeschlossen und die Vorräte gefüllt sind, wird das Wetter draußen immer lausiger.
Im Stock formieren sich die Bienen zur Wintertraube. Schön “kuschelig” sorgen die Tiere dicht aneinandergedrängt und durch Flügelschalgen für ausreichend Wärme, um die Königin und sich vor dem Erfrieren zu schützen.
Nur logisch, dass hierfür ausreichend Energie, am Besten in Form von Honig (!), benötigt wird. Das Winterfutter muss, genau wie der Blütennektar, erst aufwändig in die speicherbare Form (Honig) synthetisiert werden.
In der Winterzeit kuckt man als Imker nur einmal kurz in die Beute, um nach dem Rechten zu sehen (Imkerkollege aus dem Verein: “Zwischen Weihnachten und Neujahr gibt es *immer* einen warmen Tag” ) , damit das Bienenklima nicht unnötig gestört wird.